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Allgemeine Infos

StaatsflaggeDas Königreich Dänemark (dänisch Kongeriget Danmark) ist ein Staat, dessen Staatsgebiet zwischen der Skandinavischen Halbinsel und Mitteleuropa etwa 43.000 km² Fläche umfasst, von denen ungefähr ein Drittel auf die insgesamt 443 namentlich genannten Inseln (davon: 72 bewohnte) entfällt (insgesamt: 1419 Inseln über 100 m² Fläche).

Dänemark gehört seit 1973 zur EU. Neben dem eigentlichen Staatsgebiet gehören die innenpolitisch autonomen Gebiete Grönland und die Färöer zum Königreich Dänemark und der NATO, jedoch nicht zur EU. Sie führen eigene Flaggen und haben eigene Amtssprachen.

Die einzige Landgrenze hat Dänemark zu Deutschland. Im dortigen, ehemals dänischen Südschleswig lebt eine relativ starke dänische Minderheit. In Dänemark gibt es dagegen im ehemals deutschen Nordschleswig eine deutsche Minderheit.

Geographie

StaatswappenDänemarks Staatsgebiet umfasst (ohne Faröer und ohne Grönland) eine Fläche von 43.094 km² und ist damit größer als die Schweiz oder die Niederlande, aber kleiner als Estland. Dänemark misst von Nord nach Süd 368 km und von Ost nach West 452 km. Nördlichster Punkt des Landes ist Grenen, der südlichste Punkt liegt bei Gedser im Süden der Insel Falster. Westlichster Punkt ist Blåvandshuk in Jütland, gelegen im ehemaligen Ribe Amt, östlichster Punkt liegt bei den Erbseninseln (dänisch Ertholmene) 18 Kilometer nordöstlich von Bornholm.

Wegen seiner Inseln und der zerklüfteten Buchten verfügt das flächenmäßig kleine Land über eine enorme Küstenlänge von 7314 km. Dänemarks einzige Landgrenze besteht im Süden zu Deutschland (Grenzlänge: 67 km), des Weiteren wird das Land durch die Nordsee, das Skagerrak, das Kattegat und die Ostsee begrenzt.

Landschaftsbild
 
Mit dem nördlichen Teil der Halbinsel Jütlands und seinen Inseln bildet Dänemark den Übergang von Mitteleuropa nach Skandinavien. Trotz der Tatsache, dass der Festlandsanteil fast 30.000  km² beträgt, sehen die Einwohner ihr Land als Inselreich. Die größte Insel des Landes ist Seeland mit 7.031 km², gefolgt von Vendsyssel-Thy (Nordjütland) mit 4.685 km² (welche aber nicht als Insel wahrgenommen wird) und Fünen mit einer Größe von 2.985 km². Seeland, in dessen östlichen Teil die Hauptstadt Kopenhagen liegt, wird durch den Großen Belt von der Insel Fünen getrennt, die wiederum durch den Kleinen Belt von Jütland getrennt ist. Die dritte Meeresstraße in der Region ist der Öresund zwischen Seeland und der Südspitze Schwedens.

Die Eiszeiten des Pleistozäns prägten die Landschaften Dänemarks maßgeblich. Überfuhren Elster- und Saale-Kaltzeit die dänische Halbinsel noch komplett unter Ablagerung von Grundmoränenmaterial, so reichte die Weichsel-Kaltzeit vor rund 20.000 Jahren nur bis etwa zur Mitte Dänemarks. Heute lässt sich diese teilweise Vergletscherung Dänemarks noch anhand der Hauptstillstandslinie der verschiedenen Stadiale der Weichsel-Eiszeit nachvollziehen. Diese Stillstandslinie teilt Dänemark in das charakteristische Ost- und Westjütland. In Westjütland dominieren ertragsarme Sanderflächen, in Ostjütland finden sich vorwiegend Grundmoränen- und Geschiebematerial. Die Stillstandslinie verläuft etwa vom Südrand des Limfjords zur Mitte Jütlands und von dort nach Süden bis Schleswig-Holstein. Das Land bildet eine Fortsetzung der Norddeutschen Tiefebene, das ebenfalls aus Ablagerungen aus der Eiszeit besteht. Insbesondere der Westteil Jütlands ist sehr flach, nach Osten wird es hügeliger, Moränen aus der Eiszeit gestalten die Landschaft. Hier liegt auch die höchste natürliche Erhebung Dänemarks, der Møllehøj mit 170,86 m über NN. [4][5] Auch die Inseln sind durch ein Wechselspiel von Hügel- und Flachland geprägt. Einzige Ausnahme ist die weit im Osten liegende Insel Bornholm, welche nicht aus Ablagerungen besteht, sondern aus Granit, Schiefer und Sandstein aufgebaut ist.

Der Verlauf der Nordseeküste Jütlands ist relativ ausgeglichen, die Küste der vorgelagerten Inseln ist sehr viel kleiner als die in der Ostsee. Der Mangel an Buchten und großen Dünenfeldern stehen einem Hafenbau entgegen und so wurde erst im 19. Jahrhundert mit Esbjerg der einzige bedeutende Hafen an der Westküste Dänemarks gebaut. Der Limfjord im Norden des Landes ist nicht, wie der Name es vermuten ließe, ein Fjord, sondern ein etwa 180 km langer Meeresarm, der Jütland fast komplett von Westen nach Osten durchschneidet.

Die Ostseeküste Jütlands ist hingegen formenreich. Meeresbuchten, die Förden, reichen weit ins Land hinein; an ihnen liegen einige Hafenstädte, die zu den ältesten Siedlungsplätzen Dänemarks gehören.

Klima

Trotz der Lage Dänemarks an zwei Meeren, Nord- und Ostsee, ist die jährliche Niederschlagsmenge mit 700 bis 800 mm im Westen moderat und im Osten mit 500 bis 600 mm für mitteleuropäische Verhältnisse sogar niedrig. Auch die Temperaturen sind ausgeglichen: An der Nordsee werden im Juli durchschnittlich 16 °C gemessen, im Osten von Seeland sind es sogar 18 °C. Am Tage liegen die Temperaturen in der Regel über 20 °C, nachts sind es um 13 °C. Im Winter macht sich der mildernde Einfluss des Golfstroms bzw. seines Ablegers, des Nordatlantikstroms, bemerkbar: Landesweit herrschen dann Temperaturen um den Gefrierpunkt (tagsüber um 2 °C, nachts um -3 °C). Die Wassertemperaturen an den Küsten schwanken zwischen 3 °C im Winter und 17 °C im Sommer.

Städte

Die dänische Gesellschaft ist stark urbanisiert, über 86 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. In der Stadt (Gemeinde) Kopenhagen leben 509.861 Einwohner (Stand: 1. Januar 2008), im Großraum 1.401.883 Menschen. Damit ist Seeland das dichteste Besiedlungszentrum Dänemarks; rund 40 Prozent der Bevölkerung leben auf der Insel. Weitere wichtige Städte sind der Seehafen Århus mit 228.123 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2007) im Osten Jütlands, Odense mit 158.453 Einwohner (Stand: 1. Januar 2007), bis 2007 der Verwaltungssitz des Amtes Fyn (Provinz Fünen), Aalborg mit 121.610 Einwohner (Stand: 1. Januar 2007) im Norden des Landes und Hauptstadt der Region Nordjylland. Esbjerg im Westen Jütlands ist der wichtigste Nordseehafen des Landes und mit 71.129 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2007) fünftgrößte Stadt in Dänemark. Es ist dabei zu beachten, dass die Städte (dän: byer; sing.: by) seit der Gemeindereform vom 1. April 1970 und der Reduzierung der Anzahl der Gemeinden von 1098 auf 277, bzw. ab 1974 275 Gemeinden keine Verwaltungseinheiten sind, sondern lediglich statistische oder geographische Einheiten. Seit der Kommunalreform 2007 gibt es nun 98 Gemeinden in Dänemark.

Regionen Dänemarks  Lage der Städte


Gewässer

Aufgrund von umfassenden Begradigungen folgt kaum einer von Dänemarks Flüssen und Bächen noch seinem natürlichen Lauf. Längster Fluss des Landes ist der Gudenå mit 160 Kilometern, welcher während der letzten Eiszeit durch die Glazialströme entstand. Der Kongeå (deutsch: Königsau) war zwischen 1864 und 1920 Grenzfluss zwischen dem Deutschen Reich und Dänemark. Weitere Flüsse in Dänemark sind der Odense Å, der Vidå und der Skjern Å.

Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte See ist der Arresø mit einer Fläche von etwa 40 km², er liegt östlich von Frederiksværk. Zweitgrößter See des Landes ist Stadil Fjord (19 km²) auf Jütland und drittgrößter der Esromsee mit einer Fläche von 17,36 km², er liegt wie auch Arresø teilweise in der Gemeinde Hillerød in der Region Hovedstaden auf der Insel Seeland.

Umwelt

Die Umwelt des Landes hat nach Jahrhunderten der Abholzung und Zerstörung von Weideflächen schwere Schäden erlitten. Insgesamt befinden sich rund 20 Prozent des Ackerlandes auf Meereshöhe oder knapp darüber und ein Großteil davon in ökologisch anfälligen Feuchtgebieten, die durch Abpumpen von Wasser anbaufähig gemacht wurden. Die Hauptstadt Kopenhagen wird durch eine Reihe von Deichen vor den Fluten der Ostsee geschützt.

Flora und Fauna

Etwa 12 Prozent Dänemarks sind von Bäumen bedeckt, doch alte Waldbestände sind eher selten. Es handelt sich größtenteils um Laubwald, in dem Buche und Eiche vorherrschen. Außerdem findet man Ulmen, Haselnussbäume, Ahornbäume, Kiefern, Birken, Espen, Linden und Kastanien. Dänemarks größtes zusammenhängendes Waldgebiet ist Rold Skov, ein 77 km² großer Forst, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist und in dem Dänemarks einziger Nationalpark, Rebild Bakker, eingerichtet wurde. In den Niederungen des westlichen Jütland sind vereinzelt Hochmoore erhalten geblieben. Daneben gibt es die für Mitteleuropa typische Vegetation der Dünen und Heiden.

Das größte wild lebende Tier Dänemarks ist der Rothirsch, der über 200 kg schwer werden kann. Man trifft auch auf Reh, Damhirsche, Hasen, Eichhörnchen, Igel. Zu den landbewohnenden Raubtieren gehören Füchse, Dachse, Marder, Waschbären und Marderhund. An den Küsten von Nord- und Ostsee leben Seehunde. In Dänemark gibt es fast 400 Vogelarten, von denen Elstern, Tauben, Blässhühner, Gänse und Enten am weitesten verbreitet sind. Durch die lange Küstenlinie ist auch wasserbewohnende Vogelwelt mit Möwen, Seetauchern und Seeschwalben äußerst vielfältig. In den Meeren rund um Dänemark leben zahlreiche Meeresfische, vor allem Dorsche, Lachse, Heringe und Schollen bilden die Grundlage der Fischerei.

Bevölkerungsstruktur
 
Bevölkerungsentwicklung in Dänemark von 1961-2003; Zahl der Einwohner in TausendDie Bevölkerung Dänemarks ist sehr homogen, über 90 Prozent der Bevölkerung sind Dänen. Größere Minderheiten sind Angehörige anderer skandinavischer Völker sowie Türken und die deutsche Minderheit. Letztere hat genau wie die dänische Minderheit im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein eine Sonderstellung. Die meisten der etwa 15.000 - 25.000 sich selbst als Deutsche Volksgruppe Bezeichnenden leben dicht an der Grenze zu Deutschland, ihr Bevölkerungsanteil beträgt im Gebiet Nordschleswig (entsprach bis zur Gebietsreform 2007 dem Amt Sønderjylland) ca. 6 -10 %. 1955 regelten Deutschland und Dänemark die Rechtsfragen in zwei Grundsatzerklärungen, den Bonn-Kopenhagener Erklärungen: Die jeweilige Minderheit erhielt u. a. Förderungen für ihre Schulen, Büchereien, Pfarrämter etc. sowie die Anerkennung der eigenen Schulabschlüsse, daneben auch politische Privilegien.

Sprache

Die Amtssprache Dänemarks ist Dänisch, in Nordschleswig (im dänischen Teil Schleswigs bzw. Südjütlands) werden von Dänen und Deutschen noch Sønderjysk und seitens der deutschen Minderheit auch Deutsch gesprochen, beides sind jedoch keine Amtssprachen. Auf den Färöern Färöisch und in Grönland Grönländisch.

Die dänische Sprache gehört zusammen mit Isländisch, Färöisch, Norwegisch und Schwedisch zum nordgermanischen Zweig der Indogermanischen Sprachen. Bis zum Ende der Wikingerzeit unterschieden sich die skandinavischen Mundarten nur unwesentlich voneinander. Älteste gemeinsame Zeugnisse sind die Runeninschriften aus dem 3. Jahrhundert, die von Jütland bis Südschweden gefunden wurden. Erst ab dem 12. Jahrhundert wird die Abspaltung des Dänischen deutlich. Als auffälligstes lautliches Merkmal entwickelte sich der Stoßlaut bei betonten Silben: durch kurzzeitigen Stimmlippenverschluss wird der Luftstrom und somit der Laut für einen Augenblick unterbrochen. Geschrieben wird mit dem um drei Buchstaben erweiterten Alphabet. Den deutschen Umlauten ä und ö entsprechen im Dänischen æ bzw. ø; dazu kommt der Buchstabe å, der bis 1948 aa geschrieben wurde.

Der dänische Wortschatz enthält viele mittelniederdeutsche Lehnwörter. Mittelniederdeutsch war die traditionelle lingua franca des Nordens und der Hanse, zeitweise auch die Sprache der dänischen Könige und des Hofes. Heute ist Englisch die wichtigste Fremdsprache in Dänemark, aber auch das Deutsche und Französische haben noch immer einen nicht unerheblichen Einfluss. Ca. 90 % der Schüler lernen zumindest zeitweise Deutsch als 2. Fremdsprache.

Religion

Die Religionsfreiheit wird durch das Grundgesetz Dänemarks garantiert.

Wie in den anderen skandinavischen Ländern ist auch hier Protestantismus bestimmend: Die große Mehrheit (83,0%; Stand 1. Januar 2006) der Dänen gehört zur staatlich verankerten evangelisch-lutherischen Volkskirche (Folkekirken), die in der Reformationszeit (siehe Reformation in Dänemark) bruchlos und unter Beibehaltung vieler Traditionen und Zeremonien aus den katholischen Bistümern des Landes entstand. Die dänische Volkskirche ist die einzige Glaubensgemeinschaft, die vom Staat unterstützt wird. Die Leitung liegt in den Händen des Folketings als der gesetzgebenden Instanz. Oberhaupt der Kirche ist die dänische Königin, höchste administrative Instanz ist der Kirchenmeister.

Katholiken (Erzbistum Kopenhagen) (0,6%) und Muslime (3%) sowie Angehörige anderer religiöser Minderheiten sind größtenteils Immigranten. Genauso wie in Norwegen, Island und Liechtenstein, findet sich in Dänemark keine institutionelle Trennung zwischen Kirche und Staat.

Geschichte

Das Volk der Dänen soll im 6. Jahrhundert aus Schonen nach Jütland und auf die westlichen Ostseeinseln, wo es andere germanische Stämme verdrängte, gekommen sein. Im 10. Jahrhundert vereinigte Gorm der Alte († 950) die einzelnen Kleinkönigreiche unter seiner Herrschaft. Sein Sohn Harald Blauzahn nahm um 960 den christlichen Glauben an. Bis 1035, als Knut der Große starb, gelang den dänischen Königen die Eroberung weiter Teile der britischen Inseln, Norwegens und der von 975 bis 1026 fränkischen Mark Schleswig (zwischen Eider und Schlei). Bis weit in das 11. Jahrhundert wurden u. a. die Dänen, Schweden und Norweger als Wikinger bezeichnet, welche in ganz Europa Kolonien gründeten und Handel trieben, aber auch ganze Länder und Landstriche plünderten und Kriege führten. Nach einer kurzen Phase der Schwäche begann mit Waldemar I. ein erneuter Aufstieg. Große Teile der südlichen Küstenregionen fielen an Dänemark, 1219 sogar Estland. Der Besitz dieser Gebiete war allerdings nicht von langer Dauer, da die Deutschen Dänemark 1227 bei Bornhöved schlugen, Estland 1346 an den Deutschen Orden verkauft wurde und Dänemark 1370 die Vorherrschaft der Hanse in der Ostsee anerkennen musste. Die dänische Herrscher richteten ihren Blick nun nach Norden: 1397 wurden Dänemark, Norwegen, Island, Schweden und Finnland in der Kalmarer Union vereint, die unter dänischer Vorherrschaft stand. Der Verbund existierte, bis 1523 Schweden seine Unabhängigkeit zurück erlangte.

Bis ins 17. Jahrhundert hinein blieben die Auseinandersetzungen mit Schweden bestimmend, da beide Königreiche um die Oberherrschaft in Skandinavien und im baltischen Raum kämpften. Schonen, Blekinge und Halland (Teile des heutigen Schwedens) waren das eigentliche Herkunftsgebiet der Dänen und fielen erst 1658 an Schweden. Das Geistesleben jener Zeit war von der Reformation bestimmt, die 1536 von Christian III. eingeführt wurde. Frederick III. ersetzte 1660/1661 das bestehende Wahlkönigtum zugunsten einer Erbmonarchie. Die Reformminister Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, Johann Friedrich Struensee und Andreas Peter von Bernstorff modernisierten das Land zwischen 1751 und 1797 im Sinne der Aufklärung, wobei vor allen Dingen die Bauernbefreiung von 1788 bedeutsam war. Während der napoleonischen Zeit blieb Dänemark bis zur zweiten Seeschlacht von Kopenhagen neutral, kooperierte danach mit Frankreich und musste nach dessen Niedergang bereits im Frieden von Kiel 1814 Helgoland an Großbritannien und Norwegen an Schweden abtreten. Island, die Färöer, Grönland und Dänisch-Westindien (bis 1917) verblieben jedoch bei Dänemark.

Die Dänische Nationalbewegung und die Liberalen begannen in den 1830er Jahren an Macht zu gewinnen, und nach den europäischen Revolutionen um 1848 (vergleiche Märzrevolution) etablierte sich Dänemark 1849 zu einer konstitutionellen Monarchie unter der Linie Glücksburg des Hauses Oldenburg: Es erhielt seine erste Verfassung. Eine wichtige Rolle spielte in dieser Zeit der bedeutende dänische Theologe, Pädagoge, Dichter und Politiker N.F.S. Grundtvig.

Die Ideen der Französischen Revolution hatten auch in Dänemark den Nationalgedanken gestärkt, und damit den Gegensatz zwischen Dänen und Deutschen, die um den Süden von Jütland in Form des Herzogtums Schleswig (auch Südjütland) konkurrierten. Dänemark unterlag in zwei Dänisch-Deutschen Kriegen 1848–1851 und 1864, Schleswig und Holstein wurden 1871 Teil des deutschen Reiches. Diese Niederlagen bewirkte tiefe Einschnitte in die Entwicklung der nationalen Identität Dänemarks. Hieran erinnert heute noch die nationale Gedenkstätte bei den Düppeler Schanzen, wo jedes Jahr am 18. April der Jahrestag der verlorenen Entscheidungsschlacht begangen wird. Die Außenpolitik der Nation nahm einen strikten Neutralitätskurs an, wobei der große deutsche Nachbar nicht provoziert werden sollte. Diese Politik wurde im Prinzip bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs beibehalten. Das ging sehr weit: Bei einer wichtigen Abstimmung des Völkerbundsrates am 17. April 1935 gegen die deutsche Wiederbewaffnung enthielt Dänemark sich als einziger von 17 Staaten der Stimme.

Im Ersten Weltkrieg blieb das Land neutral und 1920 fiel nach einer Volksabstimmung in Südjütland (dänisch: Sønderjylland) Nordschleswig an Dänemark. Südschleswig blieb bei Deutschland. Die so gezogene Grenze bildet noch heute den Grenzverlauf. Obwohl sich Dänemark auch im Zweiten Weltkrieg neutral verhielt, wurde das Land am 9. April 1940 von Deutschland im Rahmen des Unternehmen Weserübung kampflos besetzt und blieb bis Ende des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Kontrolle. Der Widerstand vieler Dänen gegen den Holocaust war vorbildlich. Im Oktober 1943 kam es zu einer beispiellosen Tat, der Rettung der dänischen Juden. Allerdings sympathisierten auch viele Dänen mit den Deutschen, etwa 6000 von ihnen traten der Waffen-SS bei und kämpften bis Kriegsende auf deutscher Seite. Etwa 25 % der dänischen Freiwilligen kamen aus den Reihen der deutschen Minderheit in Nordschleswig.

Nach der Befreiung 1945 war Dänemark Mitbegründer der UNO, der NATO, dem Europarat 1949 sowie vom Nordischen Rat 1952. 1960 trat es der EFTA bei, wechselte 1973 aber zur EG. 1989 hat Dänemark als erstes Land der Welt zivilrechtliche Partnerschaften für Homosexuelle eingeführt. Die Volksabstimmung über den Vertrag von Maastricht, der die EG zur EU umwandelte, brachte erst im zweiten Anlauf 1993 ein positives Votum, der Beitritt zur Eurozone scheiterte nach einer Abstimmung 2000.

Am 30. September 2005 veröffentlichte die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten eine Serie von zwölf Karikaturen, die den islamischen Propheten und Religionsstifter Mohammed zum Thema haben. Die bildliche Darstellung des Gesichts Mohammeds ist im Islam nach verbreiteter Ansicht verboten und stellt in den Augen vieler Muslime eine Herabwürdigung des Propheten dar. Anfang 2006 erstellten die dänischen Imame Ahmad Abu Laban und Ahmad Akkari ein Dossier, in dem neben den originalen zwölf Karikaturen auch solche abgebildet waren, die nicht aus der Jyllands-Posten stammten und beleidigend-obszönen Inhalts waren, und die angeblich Abu Laban zugeschickt wurden. Unter anderem wurde ein betender Muslim dargestellt, der während des Gebetes von einem Hund bestiegen wurde. Daraufhin kam es zu weltweiten Protesten muslimischer Organisationen, die vom Boykott dänischer Produkte bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die mehr als 140 Menschenleben kosteten, reichten. Der Vorfall führte weltweit zu einer Diskussion über die Religions-, Presse-, Kunst- und Meinungsfreiheit. Der Begriff „Karikaturenstreit“ erreichte bei der Wahl zum Wort des Jahres 2006 den dritten Rang.

Quelle: Wikipedia

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