Natürlich ist er ein Däne, würden die meisten jetzt sagen, allerdings stellt Aribert Schäfer aus Altenkirchen im Westerwald die Frage, ob das Etikett auf der Tuborg-Flasche mit dem Titel "Der durstige Mann" nicht doch von Fritz Koch-Gotha stammt. Schäfer fiel wohl die Ähnlichkeit der Art und Weise auf, wie das weltbekannte Bieremblem den Zeichnungen von Koch-Gotha ähnelt.

Der Zeichner, Karikaturist und Schriftsteller Fritz Koch-Gotha (1877-1956) wurde zwar nicht nur als Illustrator der 1924 erschienenen und heute noch populären "Häschenschule", sondern auch als Mitarbeiter der "Berliner Illustrierten Zeitung" bekannt, für die er Blätter von treffend charakterisierendem Spott über Großstadttypen und -leben zeichnete. Schöpfer des Etiketts der Tuborg-Flasche und des entsprechenden Reklameschildes an Gaststätten, die Tuborg ausschenken, ist jedoch der Däne Erik Henningsen (1855-1930).

Er befasste sich besonders mit bürgerlicher Genremalerei, oft mit sozialkritischem Unterton. Seine bekannteste Arbeit aber ist das Werbeplakat mit dem "durstigen Mann" (dänisch: den tørstige mand) für die Tuborg-Brauerei. das Bild mit dem verschwitzten Wanderer, der nach Erfrischung lechzt, wurde seither millionenfach reproduziert, gilt gar manchen als eines der wichtigsten dänischen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts und trug zur internationalen Bekanntheit des Bieres bei.

Tuborg, die kleinere der beiden dänischen Marken des Carlsberg-Konzerns (nicht zu verwechseln mit der deutschen Karlsberg Brauerei in Homburg an der Saar), wurde 1880 ebenfalls in Kopenhagen gegründet. Sie ist in Deutschland, wo das Bier nach dem Reiheitsgebot von 1516 in Hamburg gebraut wird, allerdings weiter verbreitet als Carlsberg.

Quelle: Rhein-Zeitung, Januar 2009

Montag 26 Januar 2009 18:53:55 von admin