T82 Thabor


Die Restaurierung von T82Hans Thomsen schickte uns Material über die Restaurierung des alten Kutters Thabor, die von ihm initiiert wurde.

Restaurierung von T82 Thabor 2006-2007
Ein Bericht von Hans Thomsen

Die Geschichte von Thabor

Das Fischerboot T82 wurde von Peter Brand Niels Thomsen in Vorupør in Auftrag gegeben und im Jahr 1947 von Bak Niels Pedersen, Mads Chr. Thomsen und Kristian Pedersen gebaut und Emanuel getauft. Die Kaufsumme betrug seinerzeit 34.167 Kronen, von denen der Preis des Motors mit 14.500 Kronen den größten Anteil ausmachte.
1959 übernahm Kristian Baltesen das Schiff und im Laufe der Zeit kamen die  Söhne Jens und Arne an Bord. Die übernahmen T82 später und nannten das Boot fortan THABOR.
Als Kristian 1975 in Ruhestand ging, kam Per Andersen hinzu und Jens übernahm die Rolle des Kapitäns. Als Jens nach 40 Jahren Fischereiarbeit auf Thabor 1998 das Boot auf Mogens Andersen übertrug, lief Thabor noch bis ins Jahre 2002 als Fischerboot. Danach wurde Thabor in den Ruhestand geschickt und abgewrackt. Den jetzt nicht nicht mehr einsatzfähigen Kutter übernahm dann das Thisted Museum.
Thabor gammelte daraufhin am Strand vor sich hin und zerfiel immer mehr, bis ich die Initiative ergriffen habe, dafür zu sorgen, dass das Boot restauriert wird, um es möglichst in seinen Originalzustand zurück zu versetzen.

 



Der Unterschied zu heute ist im Wesentlichen, dass z.B. das Steuerhaus 40cm höher ist als früher. Und es ist jetzt komplett geschlossen, früher war es teilweise offen. Der alte Hundested Motor, ein Fabrikat der Firma Vølund, wurde bereits 1978 durch einen 115 PS Fiat-Motor ersetzt, da Vølund schon damals nicht mehr existierte.

Das Renovierungsprojekt

Das Boot wurde als sehr baufällig eingestuft und ein Teil des Holzes war so beschädigt, dass es notwendig war, es komplett zu ersetzen.
Darüber hinaus wurde das Boot durch die jahrzehntelange Nutzung diverser Fanggeräte an Bord an den dafür vorgesehenen Hängevorrichtungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb wurde es konkret an diesen Vorrichtungen, Löchern und Luken an der Außenwand, ebenfalls restauriert.


Es wurde mit der Fischereivereinigung vereinbart, dass Thabor als Standort den exponierten Platz an der Zufahrt zum Hafenbereich erhalten sollte, damit es als eine Art Denkmal frühzeitig und gut sichtbar für alle von der vergangenen Zeit künden sollte.
Die erste Aufgabe war es, das Boot von allen elektrischen und hydraulischen Anlagen zu befreien, um die notwendigen Holzarbeiten durchführen zu können.
Zur gleichen Zeit wurden diese Anlagen ebenfalls restauriert. Also auseinander genommen, repariert und wieder zusammengesetzt.
Aufgrund der Tatsache, dass man nicht genau abschätzen konnte, auf welche Kostensumme sich dieses Projekt belaufen würde, suchte man fortan Spender zur finanziellen Unterstützung auf Seiten von Vereinen, Verbänden, lokalen Händlern und Privatpersonen.


Der gesamte Prozess erfolgte zu jeder Zeit in enger Zusammenarbeit mit dem Museum und deren Zimmerleuten, die mit der Restaurierung beauftragt worden sind.

Die Historie der Restaurierung

Die Arbeiten begannen im März 2006. Zu dieser Zeit war es aber so kalt, dass im Boot selber das Wasser am Boden gefroren war sowie alte Fischkisten und die Decksseile eingefroren waren.
Zunächst wurden die Masten abgetakelt, dann das ganze Schiff mit Hochdruck von Innen und außen gereinigt. Zu diesem Zeitpunkt stand das Boot bereits auf seinem neuen angestammten Platz. Dies geschah am ersten April, einem milden aber wolkenverhangenem Tag.
Danach ging es dem Deckshaus an den Kragen. Türen und Fenster wurden demontiert und auch sämtliche Seile, die an Bord waren, wurden entfernt. Wir waren sehr erfreut, dass wir Unterstützung von der Vorupør Borgerforening erhalten haben, so konnten wir die ausgebauten Teile in der ehemaligen Halle von Vorupør Fisk, die heute im Besitz der Firma Holmsø Huse ist, zwischenlagern und diese Halle als Werkstatt nutzen. Ohne diese Zustimmung wäre es schwierig geworden, das Projekt zeitnah durchzuziehen, denn eine bessere Lösung bestand nicht.
Der Plan war es, die alte Farbe des Bootes sorgfältig abzuflammen und dann per Sandstrahler zu entfernen und somit gleichzeitig eine gute Grundierung für den Neuanstrich zu erhalten.
Drei Durchgänge benötigten wir für den Rumpf, einen für das Steuerhaus und insgesamt musste wenig neues Holz verbaut werden, da das alte danach noch in sehr guter Verfassung war.
Bei einem Abbrennvorgang am Rumpf hatten wir es mit schlechterem Wetter zu tun und starker Ostwind kam auf, und irgendwie muss sich im Bootsinneren durch den Windzug etwas entzündet haben, denn plötzlich stieg aus der hinteren Luke Rauch auf. Wir dachten erst, jemand würde im Boot eine Zigarette rauchen!
Vorbeugend für solche Situationen hatten wir immer einen Eimer Wasser griffbereit! Wir mussten uns aber nun eine andere Strategie zur Bearbeitung des Rumpfes überlegen, denn die Sache mit dem Abflammen sollte uns eine Lehre sein!

Die „zündende“ Idee kam von der örtlichen Reinigungsfirma Clean West, die vorschlug, es mal mit Sand zu versuchen, denn davon gibt es ja genug in der Nähe! Also setzten wir Sandstrahler ein, obwohl wir Angst hatten, dies könnte das Holz zu sehr angreifen. Letztlich aber blieb das somit behandelte Holz gut in Form und das Ergebnis lag jenseits aller Erwartungen!


Auch das Deck und der Innenraum des Bootes wurden so behandelt. Zwar mussten wir so einige Wochen lang Sand aus dem Boot schaufeln, aber dann konnten im Anschluss die weiteren Arbeiten beginnen.
Parallel dazu wurden das Deck und die Aufbauten von einigen Freiwilligen mit gehörigem Sachverstand bearbeitet und ein Ferienhausbesitzer hat Türen und Fenster mit nach Hause in seine Werkstatt genommen um sie dort vernünftig zu überarbeiten. Dann gab es noch ein neues Outfit für die Decksluke und das Deck selber!
Nach der Sandstrahlaktion war aber auch klar, dass das Geld nicht reichen würde. Und dies trotz des sehr guten Angebotes, welches wir von dem Schiffszimmermann aus Hanstholm erhalten hatten.
Konkret fehlten zur Bezahlung noch 50.000 Kronen. Aber genau diese Summe wurde von den Sponsoren, also der Stadt, den Händlern und den Privatleuten und nicht zuletzt der Thisted Kommune aufgetrieben.

 


 
Zum Strandfest Mitte Juli konnten wir deutlich sehen, dass Thabor langsam begann, wieder einem richtigen Schiff zu ähneln!
Der Museums-Zimmermann hatte am Vortag des Festes noch schnell den neuen Mast aufgestellt, und so konnten wir rechtzeitig die Flagge an der Spitze hissen.
Im Herbst haben wir dann Thabor komplett neu gestrichen und ihm auch Licht unter Deck und auf dem Deck installiert.
Die Schiffszimmerleute waren noch etwas im Rückstand durch das Wetter im Herbst, aber dies war im Grunde egal. Denn vorher muss ja auch noch der neue Motor ins Boot und die vielen 100 kleinen Dinge, die noch zu erledigen sind, scheinen wahrscheinlich eh nicht vor dem Start der neuen Touristensaison 2007 beendet zu sein.
Aber wir möchten natürlich alles fertig haben, wenn wir die ersten Besucher an Bord begrüßen wollen!

Vorupør, Dezember 2006
Hans Thomsen

 

 

 

 

 

 

 

 

 



T82 Thabor
Ein Schreiben der Initiative "Thabor" an die Unternehmen in Vorupør

Vorupør 25. April 2006
Sie haben es wahrscheinlich gesehen und erinnern sich an den Artikel in Thisted Dagblad vom 01. April, wo es um das Küstenboot in Klitmøller geht der Überschrift: "Die Bellis zieht Touristen nach Klitmøller." Vielleicht dann erstmals ab Ostern.

„Turist i Thy", schrieb zudem, dass sehr wenig Leute über die Renovierungsarbeiten, die sich rund um die Uhr am Leuchtturm, dem Signalmast sowie am alten Thabor in Vorupør abspielen, bescheid wissen!
Ebenfalls sind Hafenglocke und die Kanone wieder bereit, nach Restaurierung eingerichtet zu werden und die dänische Marine liefert sogar eine neue Seemine!  Mit Beginn des Juni werden sämtliche noch vorhandenen Baugerüste in Vorupør verschwunden sein!

Beim Thabor kommen wir gut voran: Wir sind jetzt so weit fortgeschritten, dass er sandgestrahlt und lackiert werden kann. Das Holz wurde komplett restauriert und wir sind bereit, den neuen Mast aufzustellen!
Warum treiben wir jetzt mit dem ganzen alten Schrott so einen Aufwand?
Wir tun es, weil wir diese Dinge als Teil unseres kulturellen Erbes aus einer vergangenen Zeit sehen und weil diese Exponate dazu beitragen, das spezifischen Umfeld in Vorupør, was die Touristen kennen und weiterhin erleben möchten, als Geschichte des Ortes lebendig zu halten!

Wir haben uns vorgenommen die Umwelt am Ladungsplatz zu erhalten und keinen Rummel mit ein paar hohen Wohnungsprojekte und anderem künstlichen Trara zu installieren, wie es vielleicht anderswo an der Küste geschieht. Das ist der Grund, warum wir es tun!
Ganz schön wäre es, wenn es endlich ein Ende finden würde, die Region hier als einen juristischen Abladeplatz für jeden Schrott, der Städteentwicklern so einfällt, zu missbrauchen.Vielmehr wollen wir den Erhalt der typischen Ursprünglichkeit. Und diese Arbeit geht weiter!
Jetzt werden wir die Arbeit an Thabor, der im nächsten Jahr 60 Jahre alt wird, ordentlich beenden, er bekommt eine Rundum Frischzellenkur und ein neues Heck, und zwar für die angemessene Summe von 51.900 Kronen. Dies ist alles Geld, das wir haben, da das Thisted Museum nicht über mehr Mittel für diesen Zweck verfügt. Und wir haben bereits einen Schiffszimmermann verpflichten können, der die Arbeiten ausführen möchte. Und hier fehlt uns noch Geld.

Niemand ist sicher in Zweifel darüber, dass wir alle Vorteile daraus ziehen, dass Touristen nach Vorupør kommen. Also spenden Sie bitte Ihren Beitrag zum Thabor Projekt an das Thisted Museum durch Einzahlung in das Konto Nr. 9090-050-33-60845 Verwendungszweck „Thabor“.

Vielen Dank im voraus und mit freundlichen Grüßen,
Jens Baltesen, Hans Thomsen

Samstag 15 November 2008 08:13:07 von admin

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